Vorhaben der Klassik Stiftung Weimar werden gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und den Freistaat Thüringen, vertreten durch die Staatskanzlei Thüringen, Abteilung Kultur und Kunst.

Unsere Seminare bieten die Möglichkeit, zu ausgewählten Themen vertiefend zu arbeiten, zu diskutieren und eigene kleine Beiträge zu erarbeiten.
Dauer: 90 min
Kosten: 70 €
Teilnehmerzahl: max. 25 Personen
Wozu gibt es eigentlich in Weimar ein Literaturarchiv? Wie entsteht überhaupt Literatur? Anhand der Zusammenarbeit zwischen Schiller und Goethe an der Ballade „Die Kraniche des Ibykus“ wird die Entstehung eines literarischen Textes veranschaulicht. Von der Ideenfindung über die Veröffentlichung in verschiedenen Ausgaben gehen Schüler*innen der Frage nach, wie sich Texte in Prachtausgaben, historisch-kritischen Editionen oder Reclamheften verändern. Im Anschluss an eine Gruppenarbeitsaufgabe lernen die Teilnehmenden das Goethe- und Schiller-Archiv in einer kurzen Hausführung kennen.

Weimar ist eine Stadt, die von einer wandlungsreichen Geschichte geprägt ist: Die Zeit der „Weimarer Klassik“ wird oftmals als „Goldenes Zeitalter“ der Stadt Weimar verherrlicht, die nationalsozialistische Ära als „Finsteres Kapitel“ auf den Ettersberg als Ort des Konzentrationslagers Buchenwald ausgelagert. Doch können diese Zeitschichten nicht eindimensional voneinander abgegrenzt werden. Das Seminar zeigt die vielfältigen, durchaus widersprüchlichen Bezüge zwischen Nationalsozialismus und Weimarer Klassik auf. Wir empfehlen eine Kombination mit der Besichtigung eines der Dichterhäuser (z. B. Schillers Wohnhaus, Goethe Nationalmuseum, Goethes Gartenhaus).
Am Beispiel der Weimarer Faustsammlung wird hinterfragt, wie literarische Figuren kanonisch und später zu Elementen der Popkultur werden. Dazu lernen die Schüler*innen zunächst Objekte der Weimarer Faustsammlung kennen. Inhaltlich geht es neben einer Beschreibung ihrer unterschiedlichen Medialität auch darum, Sammlungen als Symptome einer gesellschaftlichen Erinnerungskultur und Kanonisierung verstehbar zu machen. In einer anschließenden Arbeitseinheit setzen sie sich in Kleingruppen zu den Themen „Faust in der bildenden Kunst“ bzw. „Faust im Nationalsozialismus“, „Faust auf der Bühne“ und „Faust in der Populärkultur des 19. Jahrhunderts“ bzw. „Faust in der Populärkultur der Gegenwart“ mit einzelnen Objekten vertiefend auseinander. Wir empfehlen die Kombination mit einer Besichtigung der Herzogin Anna Amalia Bibliothek.

Wie sahen unterschiedliche Epochen den Menschen – und wie prägen verbildlichte Vorstellungen unser Denken bis heute?
Im Seminar „Menschenbilder“ gehen wir gemeinsam auf Spurensuche: von den Idealen der Weimarer Klassik über die ideologische Propaganda im Nationalsozialismus bis hin zu den vielfältigen, widersprüchlichen Rollenbildern in unserer Gegenwart. Dabei lernen die Jugendlichen anhand exemplarischer Bildbeispiele ein kritisches Lesen sowie einen selbstbewussten Umgang mit historischen und medialen Bildwelten. Wir empfehlen das Seminar zu Beginn einer mehrtägigen Exkursion und eine Kombination mit der Thementour “Inszenierte Geschichte”.