Code of Conduct

Verhaltenskodex für Mitarbeitende sowie Vertags- und Kooperationspartner

Präambel

Die Klassik Stiftung Weimar (KSW) ist eine bedeutende Kultureinrichtung der Bundesrepublik Deutschland. Als gemeinnützige Stiftung des öffentlichen Rechts wird sie vom Freistaat Thüringen, der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie der Stadt Weimar finanziert. Im Zentrum ihrer Arbeit stehen die Weimarer Klassik und die Klassische Moderne mit dem Bauhaus. Dabei legt die Stiftung großen Wert auf eine zeitgemäße Vermittlung und setzt ihre Sammlungen in Bezug zu aktuellen Themen. Sie zeigt sowohl in ihrem öffentlichen Programm als auch in den Bereichen Bewahren und Entwickeln, Forschen und Erschließen sowie Bilden und Vermitteln Haltung. Dabei bezieht sie im Rahmen ihrer Expertise-Schwerpunkte Stellung in gesellschaftspolitischen Debatten, arbeitet ihre Vergangenheit kritisch auf und richtet ihre Aktivitäten an den Bedürfnissen ihrer Besucher*innen aus. Mit den ihr anvertrauten Kulturgütern ist die Klassik Stiftung Weimar ein regional, national und international wirksames Zentrum der Kultur, Wissenschaft und Bildung.

Integrität ist in der Klassik Stiftung Weimar (als gemeinnütziger Stiftung des öffentlichen Rechts) als grundlegendes Leitprinzip verankert, was bedeutet, dass alle Mitarbeiter*innen rechtstreu, unbestechlich und objektiv Entscheidungen treffen. Um diese Integrität zu schützen und zu festigen, verlangt die Klassik Stiftung Weimar von allen mit der Stiftung assoziierten Personen ein Handeln, das stets in Übereinstimmung mit dem Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland sowie den weiterführenden gesetzlichen Regelungen und Bestimmungen erfolgt. Der vorliegende Verhaltenskodex soll diese Verpflichtung bekräftigen.

Geltungsbereich und Regelungsgehalt

Der Verhaltenskodex gilt für alle mit der Stiftung assoziierten Personen im weitesten Sinne, insbesondere für Mitarbeiter*innen, aber auch für externe Vertrags- und Kooperationspartner*innen sowie alle Personen, die im Namen der Institution agieren. Er ergänzt den Rechtsrahmen und das Leitbild der Stiftung und dient als Handlungsorientierung für von der Stiftung erwartetes Verhalten. Auf die im jeweiligen Anwendungsfall spezielleren Regelungen, wie z.B. die Bestimmungen zur Antikorruption, weitere Compliance-Anforderungen und einschlägiges Regelwerk, wird ausdrücklich Bezug genommen.

Verhaltensgrundsätze

Gemäß ihrem Leitbild steht die KSW für Toleranz, Gleichberechtigung und die Achtung der Menschenrechte. Im täglichen Miteinander tritt sie jeder Form von Diskriminierung, Antisemitismus und Ausgrenzung aktiv entgegen. Belästigung sowie Diskriminierung und Herabwürdigung einer Person aufgrund von Geschlecht, Behinderung, Abstammung oder ethnischer Herkunft, religiösem oder weltanschaulichem Bekenntnis, Nationalität, Alter, sexueller Orientierung, Bildungsstand oder sozialer Herkunft wird innerhalb der Klassik Stiftung Weimar und ihrer Kooperationspartnerschaften nicht toleriert.

Die Zusammenarbeit aller Personen ist intern wie extern durch Respekt, Fairness und einen wertschätzenden Umgang geprägt. 

Alle mit der Stiftung assoziierten Personen verpflichten sich zu einer transparenten und gesetzlich korrekten Arbeits- und Handlungsweise, die eine individuelle Vorteilsnahme oder persönliche Bereicherung jeglicher Art ausschließt.

Umgang mit materiellem und geistigem Eigentum

Als Kultur- und außeruniversitäre Forschungseinrichtung von nationalem und internationalem Rang erhält, erschließt, erforscht, präsentiert und vermittelt die KSW einen Sammlungsbestand aus über 500 Jahren Kulturgeschichte sowie die entsprechenden Orte, Gebäude und Parkanlagen. Ausgehend von dieser Basis leistet die Stiftung einen aktiven Beitrag zu gegenwärtigen Diskursen in Wissenschaft und Gesellschaft. Alle mit der Stiftung assoziierten Personen sind zur Einhaltung der Leitlinien zur guten wissenschaftlichen Praxis sowie zu einem stets fachgerechten Umgang mit den ihnen anvertrauten kulturellen Artefakten und Arbeitsmaterialien verpflichtet. Sie haben auf den vertraulichen und verantwortungsbewussten Umgang mit internen Informationen und personenbezogenen Daten sowie dem geistigen Eigentum Dritter gemäß den geltenden Gesetzen zu achten.

Auftrag und Selbstverständnis

Gemäß ihrem gesellschaftlichen Auftrag setzt sich die KSW als öffentliche Kulturinstitution für eine demokratische Gesellschaft sowie eine von Fairness, Transparenz und Meinungsvielfalt geprägte Debattenkultur ein. Mit ihren Sanierungs- und Nutzungsprojekten, mit Ausstellungen, Veranstaltungen, Publikationen und weiteren Vermittlungsangeboten bietet die Stiftung Anstöße und Räume für die kritische Auseinandersetzung mit Geschichte und Gegenwart, vorzugsweise anhand der eigenen Inhalte, Sammlungs- und Forschungsgebiete. Vor dem Hintergrund ihrer geschichtlichen Entwicklung und Verfassung bekennt sich die Stiftung zu Prinzipien einer (welt-)offenen Gesellschaft, agiert dabei jedoch (partei-)politisch neutral; das heißt, sie unterstützt weder politische Kandidaturen und Parteien, noch beteiligt sie sich an Wahlkampfaktivitäten.

Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit: Der Umgang mit Ressourcen

Die KSW versteht Nachhaltigkeit als Leitprinzip und verfolgt im gesamten Spektrum der eigenen Aktivitäten den Grundsatz des ressourcenschonenden Handelns, der Haushaltsdisziplin und Kosten-Nutzen-Effizienz. Sie tritt für umfassende Nachhaltigkeit in ihren sozialen, ökonomischen und ökologischen Aspekten und für eine Kultur der Achtsamkeit ein. Als lernende Institution verfolgt sie den Anspruch, sich auf allen Arbeitsebenen für einen effizienteren Einsatz von Ressourcen zu engagieren.

Auch die mit der Stiftung assoziierten Personen sind dazu angehalten, diesen Anspruch in ihrer täglichen Arbeit bestmöglich zu berücksichtigen und nach dem Leitprinzip ,Wandel statt Wachstum' zu agieren.

Kommunikation und Vermittlung

Zu den Kernaufgaben der KSW gehört, das komplexe Kulturerbe Weimars für eine möglichst breite Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die Präsenz der Stiftung in den sozialen Medien sowie Vermittlungsangebote (inkl. Ausstellungen) können dabei helfen, in einen Dialog mit den (auch virtuellen) Besucher*innen zu treten, das kulturelle Erbe gemeinsam immer wieder aufs Neue zu befragen sowie weltweit mehr Informationen über die Sammlungen, die Bildungs- und Forschungsaktivitäten der KSW verfügbar zu machen. Die von digitalen oder analogen Gästen sowie Partner*innen geäußerten Ansichten geben nicht die Ansichten der Stiftung oder der mit ihr assoziierten Personen wieder. Äußerungen, die den Rahmen der gesetzlich verankerten Meinungsfreiheit überschreiten, werden von der Stiftung zurückgewiesen und im Digitalen gegebenenfalls aus den Kommentarspalten entfernt.

Die Stiftung erwartet das Einhalten respektvoller Umgangsformen, sowohl in den Häusern als auch in der Online-Kommunikation, und moderiert diese im Rahmen ihrer Möglichkeiten: Jegliche Form hasserfüllter, verleumderischer, obszöner, diskriminierender, belästigender oder geschichtsrevisionistischer Kommentare, Äußerungen, Bilder oder Videos wird nicht toleriert. In den Häusern macht die KSW in solchen Fällen gegebenenfalls von ihrem Hausrecht Gebrauch. In der Online-Kommunikation werden diese Äußerungen entfernt und bei den jeweiligen sozialen Netzwerken sowie im strafrechtlich relevanten Fall der Zentralen Meldestelle für strafbare Inhalte im Internet des Bundeskriminalamts gemeldet. Die Verfasser*innen solcher Inhalte werden für die Social-Media-Kanäle der Stiftung gesperrt bzw. blockiert. Gleiches gilt für Beiträge, die das geistige Eigentum Dritter verletzen oder eindeutig als Werbeinhalte für Waren oder Dienstleistungen von Einzelpersonen, Unternehmen, Parteien oder sonstigen Organisationen angesehen werden können.

Einhaltung des Kodex

Die dargelegten Richtlinien stellen innerbetriebliche Verhaltensregeln dar. Jede*r Mitarbeiter*in und die Stiftungsleitung haben die gesetzlichen und internen Vorschriften, die für ihre Tätigkeit maßgebend sind und in deren Rahmen sie handeln, zu beachten.

Für weitergehende Informationen und Fragen stehen Ihnen Stiftungsleitung (Präsidentin, Vizepräsident und zentrale Beauftragte) sowie Personalvertretung (Personalrat, Jugend- und
Auszubildendenvertretung, Schwerbehindertenvertretung, Gleichstellungsbeauftragte) zur Verfügung.

Kontakt

Vorhaben der Klassik Stiftung Weimar werden gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und den Freistaat Thüringen, vertreten durch die Staatskanzlei Thüringen, Abteilung Kultur und Kunst.